Thailand vs Deutschland


Das Thailand ganz anders ist als Deutschland ist klar. Es ist eine völlig andere Kultur, mit anderer Geschichte und anderen Anforderungen. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die ich ansprechen möchte.

1. Wetter

Die Gegend, in der ich wohne kennt keine Kälte. Wenn hier mal „nur“ 20 Grad sein sollten (kam solange ich hier bin nicht vor), ist das extrem kalt. Wenn mir hier jemals kalt ist, liegt das entweder an den Klimaanlagen und/oder weil ich zu viel Eis gegessen habe. 

2. Verkehr

Ich verstehe die thailändischen Verkehrsregeln nicht. Teilweise sind die einfach komplett anders als in Deutschland und zusätzlich ist hier Linksverkehr. Auch wenn ich mittlerweile in die richtige Richtung an der Straße schaue, denke ich im Auto manchmal, dass wir auf der falschen Spur sind, nach dem Abbiegen. Hinzu kommt, dass die Straßenführung anders ist. Hier gibt es ganz of U-Turns, weil einfach zwischen den Spuren ein fetter Graben ist und die thailändische Form der Autobahn ist auch eher eine Schnellstraße. 

Wofür ich aber kein Verständnis habe ist, dass anschnallen im Auto nicht als notwendig angesehen wird, und dass man hier von Kindersitzen noch nie was gehört hat. Klar, manchmal kann das nützlich sein, z.B. wenn man mehr Menschen als verfügbare Sitze transportiert werden sollen, dann wird halt mal Menschen-Tetris gespielt, aber es ist halt ein großes Risiko.
Die Straßen sind auch häufig echt unübersichtlich und Motorroller gibt es gefühlt so viele, wie in Amsterdam Fahrräder. Einen Helm trägt natürlich auch nur jeder zweite.
Geschwindigkeitsüberschreitungen gibt es auch viel mehr als in Deutschland. Das liegt wohl daran, dass ich hier noch nie einen Blitzer gesehen habe.

3. Plastik

Plastik wird in Thailand nicht als Problem angesehen. Wenn man einkaufen geht, werden einem Tüten und Stohhalme hinterhergeworfen. Selbst wenn ich im Supermarkt eine Flasche Wasser kaufe, ist ein Strohalm schneller in der Tüte als ich gucken kann. 
Dabei gibt es aber auch viele Alternativen. Zum Einkaufen werden häufig Metall-Dosen mitgenommen, welche dann befüllt werden und zum einpacken mancher Speisen werden Bananenblätter genommen, gefaltet und mit einem kleinen Stück Holz fixiert (allerdings landet das dann wieder in einer Tüte). 
In meiner Schule wurde jetzt jedem Schüler ein Metallbecher gegeben, welche an Wasserspendern oder in der Mittagspause im Kiosk mit Limo befällt werden können. 

Auch wenn Müllreduzierung stattfinden könnte, passiert es hier leider nicht. Auch Mülltrennung ist etwas, was es hier viel zu wenig gibt...

4. Häuser

Meine Gastfamilie wohnt für Thailand eher ungewöhnlich. Das liegt daran, dass die Wohnung im obersten Stockwerk ihres Geschäftes liegt.

Generell ist die Bauweise hier viel offener. Das liegt natürlich am anderen Klima, würden wir in Deutschland so wohnen, würden wir im Winter einfach erfrieren. 
Dächer bestehen häufig aus Wellblech und die Wände sind viel dünner. Fenster sind auch nur einfach verglast (das Fenster in meinem Zimmer ist wie eine Jalousie aufgebaut und die einzelnen Scheiben können hoch und runter gedreht werden). 
Es gibt auch recht viele Häuser aus Holz, die teilweise auf „Stelzen“ sind, da es in manchen Regionen in der Regenzeit zu Überschwemmungen kommen kann. 

5. Toiletten
Ganz häufig gibt es solche Hock-Klos. Die gibt es beispielsweise an meiner Schule, an Raststätten, aber manchmal auch in Privat-Haushalten. Das ist so weit verbreitet, dass es manchmal auf öffentlichen Sitz-Klos Schilder gibt, dass man sich nicht auf die Klobrille stellen soll und sich drüber hocken soll...



Noch häufiger gibt es keine automatische Spülung, sondern nur einen großen Eimer Wasser, aus dem man dann mit einem kleinen Eimer das Wasser ins Klo kippt. Auch Klopapier steht fast nie zur Verfügung, sondern nur so kleine „Duschköpfe“. Das beides hängt zusammen, da sich Klopapier einfach mit einer Hand-Spülung nicht so leicht verschwindet und es so auch schneller zum Verstopfen einer Toilette kommen kann.

Wenn ihr also mal nach Thailand kommt: habt am besten immer ein paar Taschentücher dabei und versucht daran zu denken, das in den Mülleimer zu werfen und nicht ins Klo.



Das waren jetzt mal so ein paar Unterschiede, es gibt natürlich noch tausende mehr.

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